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Das Juwelier Stroh Uhrenlexikon


Kann ich mit meiner Uhr schwimmen gehen oder diese beim Duschen anbehalten? Was ist der Unterschied zwischen einem Plexi- und einem Saphirglas? Was genau macht einen Chronographen oder einen Chronometer aus? Uhren sind komplexe Geräte, über die es viel zu erfahren und zu wissen gibt. Daher möchten Ihnen unsere Uhrenexperten einen kleinen Überblick über die gängigsten Begriffe und Bezeichnungen geben.


Wasserdichtigkeit

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Wasserdicht bis 3 bar – Ihre Uhr ist vor Spritzwasser geschützt.

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Wasserdicht bis 5 bar – Sie können Ihre Uhr beim Duschen tragen.

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Wasserdicht bis 10 bar – Sie können mit Ihrer Uhr schwimmen gehen.

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Wasserdicht bis 20 bar – Ihre Uhr hält dem Druck beim Tauchen stand.

Die Wasserdichtigkeit Ihrer Uhr wird in ATM oder BAR (bar) angegeben. Diese Werte geben an, bis zu welchem atmosphärischen Aussendruck die Dichtungen des Uhrengehäuses standhalten. Üblich sind die Bezeichnungen von 3 bar bis zu 20 bar, besonders tiefseetaugliche Uhren oder Taucheruhren können aber auch bis zu 100 bar Wasserdichtigkeit aufweisen. 1 bar entspricht dabei einer Tiefe von etwa 10 Metern. Jedoch sind zwei Dinge zu beachten: Bei einer Wasserdichtigkeit von 3 bar ist Ihre Uhr lediglich spritzwassergeschützt – das bedeutet, dass Hersteller keinen Schutz beim Schwimmen oder Tauchen garantieren, selbst wenn der Wert diese mögliche Tauchtiefe angibt. Zum anderen kann Ihre Uhr mit der Zeit Ihre Wasserdichtigkeit verlieren, weil die Dichtungen des Gehäuses spröde werden. Daher lohnt es sich – auch bei Alltagsuhren – eine regelmäßige Prüfung der Wasserdichtigkeit vornehmen zu lassen. Die Experten von Juwelier Stroh können dann für eine Erneuerung der Dichtungen sorgen.


Uhrengläser

Das Uhrenglas ist neben dem Band der Uhr jener Teil, der besonders stark beansprucht wird. Stöße oder Kratzer lassen das Uhrenglas unschön aussehen und beeinträchtigen die Ablesbarkeit. Doch Uhrenglas ist nicht gleich Uhrenglas. Viele günstigere Uhren sind mit einem einfachen Glas aus Plastik oder Plexiglas ausgestattet. Diese lassen sich zwar sehr gut polieren, verkratzen aber auch sehr schnell – dann hilft häufig nur mehr eine Politur in der Uhrmacherwerkstätte. Bei gröberen Schäden muss das Glas Ihrer Uhr in jedem Fall getauscht werden. Hochwertige Uhren besitzen meist ein Mineralglas oder ein Saphirglas. Diese Materialien sind äußerst hart und können so extrem harten Stößen und Belastungen stand halten, ohne Kratzer zu bekommen. Zwar sind Mineral- und vor allem Saphirgläser in der Anschaffung teurer, dafür aber auch langlebiger. Lassen Sie sich von Ihren Experten bei Juwelier Stroh bei der Wahl des richtigen Uhrenglases beraten.


Uhrenlexikon

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Lernen Sie Ihre Uhr von A bis Z kennen.

Anker

Der Anker einer Uhr erinnert an einen Schiffsanker und überträgt gemeinsam mit dem Hemmungsrad die erzeugte Energie vom Federhaus an die Unruh der Uhr.

Chronograph

Aus dem Griechischen – wörtlich „Zeitschreiber“. Heute versteht man darunter eine Armbanduhr mit Stoppfunktion. Häufig wird diese Funktion über den Sekundenzeiger (Stoppsekunde) genutzt.

Automatikwerk

Ein mechanisches Uhrwerk, das seine Energie durch Bewegungen des Handgelenks bezieht. Eine Schwungmasse (Rotor) zieht die Zugfeder durch Drehbewegungen auf.

Chronometer

„Chronometer“ ist ein offizielles Zertifikat für die Ganggenauigkeit von Uhrwerken. Sie bescheinigt eine maximale Gangabweichung, gemessen in mehreren Lagen und Temperaturbereichen. Es gibt verschiedenste Chronometer-Prüfstellen.

COSC

Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres – die offizielle Schweizer Chronometer-Prüfstelle zertifiziert Uhrwerke als Chronometer. In der Liste der offiziellen Chronometer-Prüfstellen ist die COSC die renommierteste Prüfstelle.

Digitaldisplay

Bei einer Digitalanzeige werden Größen nicht per Zeiger, sondern mit Zahlen oder Buchstaben angezeigt. Datumsanzeigen sind meist digital. Als besondere Komplikation mechanischer Uhren gilt eine digitale Stunden- oder Minutenanzeige.

Federhaus

Das Federhaus ist der zentrale Energiespeicher jedes Zeitmessers. Die in einer Trommel aufgewickelte Zugfeder wird beim Aufziehen der Uhr angespannt und speichert so die gewonnene Energie, die durch den Anker erzeugt wird.

Frequenz

Sie ergibt sich aus den Schwingungen der Unruh pro Sekunde, gemessen in Hertz. Heute sind schnelle Modelle mit 28.800 oder 36.000 Halbschwingungen pro Stunde (A/h), also 4 oder 5 Hertz, verbreitet. Je schneller eine Unruh schwingt, desto genauere Zeitmessungen sind möglich.

Gangreserve

Die Gangreserve bezeichnet die verbleibende Energie in der Zugfeder des Kalibers. Nach Vollaufzug beträgt sie bei den meisten Armbanduhren etwa 48 Stunden. Der Aufzug der Gangreserve kann mechanisch oder per Hand erfolgen.

Gangreserveanzeige

Eine Gangreserveanzeige zeigt die verbleibende Gangzeit des Uhrwerkes an – meist als retrograde Anzeige auf dem Zifferblatt angeordnet. Sobald die Uhr aufgezogen wird, stellt sich die Gangreserveanzeige automatisch mit ein.

Handaufzugswerk

Ein mechanisches Uhrwerk, das per Hand über die Krone aufgezogen wird. Durch das Aufziehen des Werks wird die Gangreserve "aufgefüllt".

Hemmung

Die Hemmung besteht aus Ankerrad und Anker. Sie sorgt dafür, dass die Energie des Federhauses nicht schlagartig, sondern schrittweise abgegeben wird. Der Anker versetzt die Unruh in ihre Schwingung.

hemmungsrad

Auch Ankerrad oder Steigrad genannt. Das Hemmungsrad ist Teil des Schwingsystems und der am schnellsten bewegte Teil eines Uhrwerkes. Seine gekrümmten Zähne greifen in die Arme des Ankers.

Kaliber

Ursprünglich eine Größenbezeichnung für Werksdurchmesser. Heute wird der Begriff synonym zum Begriff Werk oder Uhrwerk verwendet – jedes Manufakturwerk von Uhren- oder Werkherstellern führt in der Regel eine Kaliberbezeichnung an.

Kleine Sekunde

Im Gegensatz zur Zentralsekunde ist bei der Kleinen Sekunde die Anzeige dezentral am Zifferblatt angeordnet. Die Kleine Sekunde ist die traditionelle, der Werkskonstruktion mechanischer Uhrwerke geschuldete Art der Sekundenanzeige. Je nach Konstruktionstyp liegt sie meist bei 6 Uhr oder bei 9 Uhr.

Komplikation

Als Komplikation bezeichnet man Zusatzfunktionen der mechanischen Uhrwerke, die über die übliche Anzeige von Stunde, Minute und Sekunde hinausgehen. Besonders beliebt ist der Chronograph, häufig sind aber auch Kalenderkomplikationen oder etwa eine Anzeige der Mondphase.

Mondphasenanzeige

Die oft auch als Mondphase oder Lunation bezeichnete Komplikation zeigt die von der Erde beobachtbaren Veränderungen der Mondphasen an. Dieser durchschnittlich 29,5 Tage dauernde Zyklus wird meist in einem Ziffernblattausschnitt gezeigt, in dem eine Mondscheibe über den Nachthimmel wandert.

Retrograde Anzeige

Bei einer retrograden Anzeige sind die Indikatoren am Zifferblatt nicht kreisförmig angeordnet. Daher springt der Zeiger ab einem gewissen Punkt auf 0 zurück. Es können Stunden, Minuten oder das Datum mit dieser Komplikation angezeigt werden.

Rotor

Der Rotor (auch Schwungmasse genannt) ist relativ schwer und wird durch die Bewegung des Handgelenkes in Schwung versetzt. Dadurch wird die Zugfeder aufgezogen und das Uhrwerk erhält Energie. Rotoren sind oft skelettiert oder kunstvoll verziert. In manchen Werken sind sie sehr klein in das Werk eingelassen – dann spricht man von Minirotoren.

Steine

Um die Reibung und Abnutzung zu reduzieren, werden bewegliche Teile eines Uhrwerkes auf synthetischen Rubinen gelagert. Der Einsatz dieser teuren Elemente gilt als Qualitätszeichen und wird oft auf Uhrwerken vermerkt. Mechanische Uhren haben – je nach Komplikation – zwischen 15 und 50 Lagersteine.

Unruh

Sie ist das Herz einer mechanischen Uhr. In den meisten Fällen handelt es sich um einen geschlossenen Reif, der mit einer Spiralfeder verankert ist. Die so entstandene Drehschwingung sorgt für einen konstanten Gang.

Vollkalender

Als Vollkalender bezeichnet man Uhren, die das Datum, den Wochentag und das Monat anzeigen. Die verschiedenen Monatslängen müssen im Gegensatz zum Jahreskalender oder zum Ewigen Kalender manuell korrigiert werden. Meist ist ein Vollkalender auch mit einer Mondphasenanzeige kombiniert.